Mitgliedsgemeinden
Gemeinde
Emtinghausen
Die erste Besiedlung im
Gemeindebereich erfolgte etwa um 600
– 1000 n. Chr. Die bäuerlichen Anwesen
wurden entlang des heutigen Eyterdeiches
errichtet, wo sie vor Hochwasser verhältnismäßig
sicher waren.
Ab 1100 kam es zu einem Siedlungsvorstoß
in dem höhergelegenen Teil des
Gemeindegebietes. Im Gegensatz zu der
bisherigen Siedlungsform entstand aus den
vorhandenen, natürlichen Gegebenheiten
durch Rodung eine lockere Einzelhofstreusiedlung.
So sind Emtinghausen und Bahlum
als echte „Einzelhof-Kampfsiedlungen“ zu
bezeichnen, wobei in Emtinghausen noch
eine gewisse Reihung entlang des Eyterdeiches
erkennbar ist, Bahlum dagegen
eine völlige regellose Struktur aufweist.
Emtinghausen ist wahrscheinlich als spätmittelalterliche
Nachsiedlung vom Erzbischof
von Bremen angesetzt worden,
wobei der erste Vollhof 1260 urkundlich
erwähnt wurde. Neben den Altbauern
waren auch steuerzahlende Pflugkötner
siedlungsberechtigt. Nach dem Dreißigjährigen
Krieg wurden auch Brinksitzerstellen
zugelassen.
1772 – 1800 wurde zwischen Emtinghausen
und Bahlum eine Siedlung mit
25 Anbaustellen errichtet. Dies war die
Gemeinde Neudorf, die 1850 aufgelöst
und auf Emtinghausen und Bahlum aufgeteilt
wurde. Im 18./19. Jahrhundert fand im
Gemeindebereich eine Verkoppelung statt.
Die Melioration des Eyterbruches verhalf zu
fruchtbarem Weide- und Ackerland.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts verstärkte
sich die bauliche Entwicklung im heutigen
Ortsbereich an der Kreuzung der Landesstraßen.
Durch die räumliche Nähe zu Bremen
und mit wachsender Mobilität begann
eine Entwicklung der Ortslage, die sich nach
1945 besonders durch die steigende Zahl
von Wohngebäuden bemerkbar machte.
Emtinghausen und Bahlum wurden durch
den Friedensvertrag von Celle 1679/81
zusammen mit den übrigen Ortschaften
des Amtes Thedinghausen braunschweigisch.
Durch die geschichtliche Vergangenheit
und die geographische Lage war die
Gemeinde Emtinghausen in den Nachbarraum
des früheren Kreises Grafschaft
Hoya orientiert. 1972 wurden im Rahmen
der Gemeindereform Emtinghausen und
Bahlum zu einer Gemeinde Emtinghausen
zusammengeschlossen.
Gemeinde Riede
Im Bereich der Weser-
niederung
finden sich Spuren
sehr früher Besiedlung. Die Talsandflächen
(Riede) sind schon seit der jüngeren
Steinzeit besiedelt (bronzezeitlicher
Urnenfriedhof an der Wegstätte). Die Siedlungsgründungen
sind im Wesentlichen um
die Jahrhundertwende abgeschlossen. Am
nördlichen Rand der Talsandfläche gelegen,
wird „Ride“ 1054 erstmals urkundlich
erwähnt. Riede wie auch Felde sind typische
Namen für Siedlungsgründungen in der
Nähe von Gewässern und Niederungen.
Die Siedlung Riede entstand innerhalb
alter Weserarme, von denen der heutige
Landesgraben ein letzter Rest ist. Im
weiteren Verlauf entsteht in Riede ein
unregelmäßiges
Streudorf mit Verdichtungsansätzen
um die Kirche herum.
Zu den Althöfen kommen im 14./15. Jahrhundert
die Höfner und Kötner und im
16./17. Jahrhundert die zahlreichen Brinksitzer
dazu. Durch die intensive Besiedlung
am Rieder Brink/Alten Land und an
den Gemarkungsgrenzen werden größere
Beweidungsflächen geschaffen, dadurch
bedingt die Verheidung und Verwüstung
der Wälder (Rieder Bruch, Rieder Holz).
8
Mühle Emtinghausen
Bürgerhaus Riede